Überblick
- über den Heinrich-Heine-Weg von Ilsenburg etwa 10 km und 860 Höhenmeter
- von Bad Harzburg führt der Weg über den Hirtenstieg: 13 km und 950 Höhenmeter
- gute Kondition und gute Ausrüstug (festes Schuhwerk) erfoderlich. Wegen plötzlich eintretender Wetterwechsel auch an geeignete Kleidung denken
- Mit Nummernschildern wird man auf dem Rundweg geleitet
- Bitte unbedingt Wegegebot beachten!
Jeder Besucher des Harzes hat den Wunsch, wenigstens einmal auf dem Gipfel des Brockens gewesen zu sein – das höchste Wanderziel oberhalb der Waldgrenze. Und seit der Harz wieder grenzenlos ist, entwickelte sich ein nie versiegender Touristenstrom auf den »Berg der Deutschen«. Werden dabei die Lebensräume des Berges noch überleben? Zahlreiches Kommen und Gehen liegen hier sehr dicht beieinander.
»Heller wird es schon im Osten
Durch der Sonne kleines Glimmen,
weit und breit die Bergesgipfel
in dem Meeresnebel schwimmen.«
Heinrich Heine, Der Brocken
Der Brocken ist auf dem Wanderwege über den Heinrich-Heine-Weg von Ilsenburg [etwa 10 km und 860 Höhenmeter!] für den gut trainierten Wanderer zu erreichen; von Bad Harzburg führt der Weg über den Hirtenstieg [13 km und 950 Höhenmeter]. Für diesen Aufstieg sind gute Kondition und gute Ausrüstug erfoderlich. Es geht vorbei an der Hermann-Löns-Bank, dem Abenteuerspielplatz, über das Eckertal zur Eckertal-Sperrmauer. Das letzte Ende trifft auf den Heinrich Heine-Weg und ist der steilste Abschnitt.
Von Schierke durch das Eckerloch [ca. 5 km und 500 Höhenmeter] ist der kürzeste, aber auch insgesamt der steilste Aufstieg. Gute Kondition und festes Schuhwerk sind Voraussetzung! Vom Torfhaus [9 km und 360 Höhenmeter] aus sind die geringsten Höhenunterschiede zu überwinden. Es ist der Goethe-Weg, weil der Dichterfürst auf der ersten seiner drei Harzreisen [1777, 1783 und 1784] den Brocken vom Torfhaus aus erreichte und dazu 3 Stunden benötigte.
Es bleibt noch die Fahrt mit der Brockenbahn ab Wernigerode oder ab Drei Annen Hohne durch den Nationalpark auf den Gipfel – das ist ein anderes Erlebnis.
Der Hexenstieg [ein Gemeinschaftsprojekt vom Harzer Tourismusverband, dem Harzklub und dem Nationalpark Harz von Osterode nach Thale] und der Teufelsstieg [ein weltweit literarischer länderübergreifender Themenweg von Elend nach Bad Harzburg] kreuzen sich auf dem Gipfel.
Der Brocken ist das Herzstück des Nationalparks Harz und besonders schutzbedürftig. Darum ist unbedingt das Wegegebot einzuhalten. Für den plötzlich eintretenden Wetterwechsel an geeignete Kleidung denken! Auf der Kuppe des Berges gibt es einen Rundwanderweg, für den man sich Zeit nehmen muß. Hier erlebt jeder Besucher immer noch den ursprünglichen Eindruck, der Goethe und Heinrich Heine faszinierte – nicht nur den Reiz der herrlichen Aussicht, sondern ebenso den unberechenbaren schnellen Wetterwechsel und, damit verbunden, eigentümliche Stimmungen.
Die Größe und Schönheit der Natur wird durch die wechselnden Naturszenen jeden Besucher lebhaft anziehen, der noch Sinn für das Erhabene besitzt. Mit Nummernschildern wird man auf dem Rundweg geleitet. Hier gilt absolutes Wegegebot!
Viel Sehenswertes erwartet den »Gipfelstürmer«, der bei guter Sicht an dieser Stelle mit unendlichen Fernblicken in das Harzvorland belohnt wird. Die weitreichende Aussicht ist wohl der höchste Genuß, den Vater Brocken fast von allen Seiten bietet. Eine großartige ausgedehnte Landkarte hat man vor sich. Bei guter Fernsicht sind insgesamt 89 Städte, 668 Flecken und Dörfer zu sehen!
Die Brockenbahn, die 1899 erstmalig auf der 16 km langen Strecke den Höhenunterschied von 588 Metern mit Dampflokomotiven überwand, bringt seit 1991 die Besucher wieder auf den Gipfel.
Der Brockengarten – ein naturbelassenes Versuchsfeld – kann nur mit Führungen besichtigt werden. Ab Mitte Mai von Mo-Fr jeweils 11.30 Uhr und 14 Uhr. An Wochenenden gehört er zur geführten Rundwegwanderung um 11 Uhr und 13 Uhr. Treffpunkt: Wetterwarte.
Es ist der älteste Hochgebirgspflanzengarten Deutschlands, der 1890 von der Georg-August-Universität Göttingen gegründet und nach 1949 von der Martin-Luther-Universität Halle betreut worden ist. Nach 1990 mußte er durch die Botanischen Gärten beider Universitäten wieder neu aufgebaut werden und ist heute auch Teil des Nationalparks.
Auf 1000 m² Fläche entstand eine einzigartige Gartenanlage, ein Alpinum mit über 1800 verschiedene Pflanzenarten aus allen Hochgebirgsregionen der Erde, um sehr seltene und bedrohte Arten zu schützen und zu bewahren. Angepaßt an die rauhen klimatischen Verhältnisse, ist ihr Wuchs zwischen Felsspalten entsprechend niedrig, andere kriechen förmlich über den Boden.
Die Fläche ist in Schau- und Versuchsflächen gegliedert. Die Beete sind nach geographischen Gesichtspunkten bepflanzt, so daß man eine Reise von den Alpen bis nach Südafrika machen kann.
Der Besucher erlebt die Vielfalt der besonderen Pflanzen in einer Mannigfaltigkeit leuchtender Farben und schult sein Auge auch für die Zierde des scheinbar Unscheinbaren. Kostbarkeiten sind neben der Brockenanemone, dem gelben Brocken-Enzian und vielen Enzianarten die Alpenrose, die Darwin-Pantoffelblume und das Schnee-Edelweiß. Dieser Versuchs- und Schaugarten ist auch ein Lernort für botanisch Interessierte und Studenten. Seine wesentlichsten Aufgaben sind die Renaturierung der Bergkuppe und die Öffentlichkeitsarbeit.
An diesem Platz hat sich Goethe bei seiner ersten Harzreise zur Walpurgisszene in »Faust« inspirieren lassen. Die empfindlichen Landkartenflechten auf den Granitklippen sind in Jahrzehnten gewachsen. Von hier aus hat man einen guten Ausblick weit über den Wurmberg hinaus.
Die Ausbildung dieser natürlichen Heidegesellschaft ist auf der Bergkuppe nur durch die Waldfreiheit möglich. Hier sind die Charakterpflanzen des Brockens wie die Brockenanemone und das Alpenhabichtskraut zu Hause, beide kommen deutschlandweit nur hier vor; sie sind aber in ihrem Bestand gefährdet. Viele konkurrenzstarke Gräser machen ihnen den Lebensraum streitig. Aber die Flächen der Heidekraut- und Beerkrautheide konnten durch geeignete Pflegemaßnahmen erweitert werden, in der der Bestand der Brockenanemone gesichert ist.
In dieser Zone ist alles geschützt, Lebensräume von Bäumen, Mooren, Tier- und Pflanzenarten; es werden keine Eingriffe vorgenommen. In der Entwicklungszone soll wieder ein naturnaher Mischwald entstehen.
Für den Naturschutz ist diese nördlichste natürliche Waldgrenze besonders wertvoll. Es sind vor allem Winde und starke Stürme, die den Waldbewuchs der Kuppe verhindern. Durch die exponierte Lage ist der Gipfel auch der niederschlagsreichste Punkt mit extremen Wetterbedingungen. Die Sommer sind kurz, die Winter dafür lang.
Dieser Stieg ist gleichzeitig der alte Kolonnenweg oder Harzer Grenzweg und führt heute entlang des Grünen Bandes. Er ist von Norden her der einzige Wanderweg auf das Brockenplateau. Er wurde seinerzeit von Bad Harzburg aus von Heinrich Heine erwandert und trägt daher heute seinen Namen. Der schönste Aufstieg, zeitlich auch der längste von Norden, ist allerdings der Weg von Ilsenburg aus.
Dieser Geotop ist durch Verwitterung entstanden. Die Felder beherbergen viele seltene Flechten, Bärlappe und Moose und dürfen nicht betreten werden! Die Blockfelder sind als »Nationaler Geotop« innerhalb des GEO-Parks »Harz. Braunschweiger Land. Ostfalen« ausgezeichnet. Der Fernblick richtet sich an dieser Stelle auf Tangermünde und Magdeburg.
Diese empfindlichen Lebensräume sind mosaikartig im Bergfichtenwald verteilt. Im Sommer fällt das Schmalblättrige Wollgras mit den weißen Fruchtständen auf. In den trockenen Bereichen erkennt man nur durch genaues Hinsehen Moos-, Rauschund Krähenbeeren und die Rosmarinheide. Zwischen den Moosen versteckt sich der Sonnentau. Dieser Bereich darf nicht betreten werden!
Auf dem höchsten Punkt der Kuppe befindet sich die »Brockenuhr« – ein Ring mit 48 Wegweisern um eine Klippe aus sechs Granitfindlingen. Auf drei Etagen des Brockenhauses findet man verschiedene Ausstellungen mit dem Einblick in die Geschichte, über Mythen und Sagen sowie über Fauna und Flora und andere Lebensräume des Nationalparks. Das Brocken-Hotel auf dem Dach des Harzes, direkt im Nationalpark gelegen, bietet Komfort-Zimmer im einstigen Fernsehturm, dem ältesten der Welt, und gepflegte Gastronomie. Ein schneller Imbiß ist im Touristensaal zu haben.